Motivation

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Habe Vertrauen.
Lernen unter Druck - geht. Geht aber schlecht. Anspannung,
Sorgen oder Angst unterdrücken die Fähigkeit, kreativ auch anspruchsvollere Aufgaben zu lösen. ... (weiterl
esen)

Auch unausgesprochene Sorgen oder Enttäuschungen erzeugen unbewusst Druck. Lass nicht zu, dass Ängste, Ungeduld, Anspannung oder Verzweiflung zwischen dir und deinem Kind stehen. Oder zwischen deinem Kind und seinem Lernerfolg.
Weg mit den Sorgen. Soweit es geht zumindest.
Weg mit dem Druck. Und her mit Vertrauen!

Vertrauen in dein Kind.
Es hat schon so viel gelernt in seinem jungen Leben. Überleg nur mal, was sich alles geändert hat, seit dein Kind frisch geschlüpft in deinem Arm lag. Was es heute alles kann und weiß.

Der Rückblick ist dir zu weit? Dann denk nur an das letzte Schuljahr. Viele Themen, die anfangs schwierig schienen, bereiten deinem Kind heute kaum noch Probleme.

Habe Vertrauen in seine Entwicklung.
"Es ist nur eine Phase." Du kennst diesen Spruch? Er ist in aller Regel so, so wahr! Manche Kinder lernen gewisse Dinge schneller als dein Kind. Und andere Dinge langsamer. Dein Kind hat nur eine begrenzte Kraft und Aufmerksamkeit. Niemand kann in allem superflott sein. Meistens gibt es Phasen, in denen dein Kind in einem bestimmten Bereich einen Sprung macht und woanders stagniert die Entwicklung. Vielleicht liegt der natürliche Fokus deines Kindes einfach gerade auf dem Thema Geschichte (Indianer, Römer, Wikinger,...) oder im motorischen Bereich (reiten, Fußball spielen, Ballett,...). Und in Mathe steht es irgendwie auf dem Schlauch. Doch irgendwann macht es *klick* und die Rechenregel hinter dem 1x1 ist verstanden.

Es gibt sogenannte sensible Phasen in der Entwicklung eines Kindes. Das haben Psychologen längst bestätigt. Die Montessori-Pädagogik bspw. berücksichtigt diese wichtige Erkenntnis.

Du hast natürlich Recht: Leider hat Individualität an Regelschulen aktuell wenig Raum. Die sensiblen Phasen und das unterschiedliche Lerntempo finden nur bedingt Platz im Schulalltag.

Umso wichtiger, dass du zu Hause entspannt bleibst. Wachsam und gleichzeitig voller Vertrauen.

Das wird dein Kind spüren. Und: auf einmal besser lernen.
Denn wer sich sicher und geborgen fühlt
- unabhängig von guten Noten -, ist neugierig und lernbereit.

Vermeide Vergleiche.
Keine Vergleiche mit anderen Kindern.
In der Theorie weiß man das ja. In der Praxis huscht der Blick doch irgendwie mal nach zu Nachbarsjunge Kjell oder Freundinnentochter Luisa. Man möchte ja auch wachsam bleiben. ... (weiterlesen)

Um zu wissen, wann man nicht mehr von einer Phase sprechen kann. Wann es Zeit wäre, sich Sorgen zu machen.

Das Blöde ist: Da jedes Kind einzigartig ist, vergleicht man letztendlich doch Äpfel mit Birnen.

Jedes Kind hat sein eigenes Lerntempo, seine Interessen und Herausforderungen. Daher ist es viel, viel besser, viel sinnvoller, sein Kind nur mit einer Person zu vergleichen: mit sich.
Also, dem Kind selbst.

Frage dich nicht, ob dein Kind das große 1x1 schon genauso gut kann wie Kjell. Oder ob Luisa wohl auch regelmäßig das "ie" in den entsprechenden Lernwörtern vergisst.

Frage dich, ob du bei deinem Kind in den letzten Wochen oder Monaten eine Entwicklung feststellen konntest. Im besten Fall eine erfreuliche. Sei stolz auf jeden kleinen oder großen Fortschritt. Und zeige deinem Kind, dass du stolz bist.
Erkläre, warum. Das wird das Selbstbewusstsein deines Kindes für die Erfahrungen im Rotstiftdschungel stärken.

Und dich wird es beruhigen.

Und was, wenn es einen Rückschritt gab? Keine Panik.
Beobachte erstmal wachsam weiter. Suche Belege für dein Bauchgefühl. Und mach dir Notizen um sicherzugehen, dass dir dein Erinnerungsvermögen nicht irgendwann einen sorgenvollen Streich spielt. Setzt sich der Trend fort? Oder kommt es wieder zu einem Aufschwung?

Es ist normal, dass Kinder, die gerade in einem bestimmten Bereich Fortschritte machen, woanders auch mal einen Schritt zurück gehen. Die Ressourcen werden eingeteilt. Vielleicht kennst du das noch von früher. Aus der Baby- oder Kleinkindzeit.

Sollte es doch nach einem steten Abwärtstrend aussehen, forsche nach den Ursachen. Gab es eine neue, möglicherweise verwirrende Erklärung? Oder liegt der Hund möglicherweise woanders begraben? Gibt es Streit mit Freunden, familiäre Probleme? Sowas "poppt" manchmal an den erstaunlichsten Stellen auf. Manchmal auch im Deutschheft.

Wenn du unsicher bist, lass dich von der Lehrkraft oder einem anderen Experten beraten.

Always look on the bright side.

Mal angenommen, dein Kind übt mit dir ein Diktat.
Dann achte vor allem auf das, was geklappt hat. Was hat es alles richtig geschrieben? Denkt es schon viel besser an den Großbuchstaben bei Nomen? ... (weiterlesen)

Verwendet es inzwischen die Satzzeichen korrekt? Ist das Schriftbild ruhiger geworden?
Es gibt immer und überall Positives zu entdecken.
Halte die Augen auf. Es wird dir ein gutes Gefühl geben, zu sehen, was alles schon (besser) klappt.

Die Fehlerbrille wird im Schullalltag schon häufig genug aufgesetzt. Denn ja: Fehlerkorrektur ist wichtig. Freude am Lernen aber wichtiger. Für dein Schulkind. Für seine Motivation und Leistungsfähigkeit. Für´s Leben.

Denk also nicht: "Ja, aber das sollte doch langsam selbstverständlich sein."

Ist es nicht. Dein Kind hat sein eigenes Lerntempo. In der Schule wird das leider selten berücksichtigt. Umso wichtiger, dass du da ein Gegengewicht in die Waagschale wirfst.

Denke: "Es ist, wie es ist. Und das ist OK." Ungeduld, Unruhe oder verzweifelte Gedanken à la "Meine Güte, warum blickt er das immer noch nicht??" machen es nicht besser.
Sie fühlen sich blöd an, blockieren deine Kreativität und geben deinem Kind ein schlechtes Gefühl.

Leg den Fokus also auf das Positive, das Bessere, das Gelungene. Und habe auch so die Möglichkeit, kreativ nach Lösungen für Herausforderungen zu suchen.

Zeige deinem Kind seine Verbesserung.

Einige Kinder haben schon einige Wochen nach Schulbeginn ein angeknackstes Selbstwertgefühl. Es ist (hoffentlich) neu für sie, jeden Tag mehrfach auf Fehler hingewiesen zu werden. ... (weiterlesen)

Stell dir vor, dich zwingt jemand, etwas zu lernen, das dich (aktuell oder in der Tiefe) gar nicht besonders interessiert. Und auch die Menge an Übungen und das Tempo, in dem du lernen sollst, sind vorgegeben. Du stehst in ständigem Vergleich mit anderen Lernenden und irgendwer - vielleicht sogar viele andere - sind immer besser. Du gibst dir Mühe und dennoch machst du Fehler. Es genügt scheinbar nicht, was du leistest. Blöd.

Auch wenn sich viele, viele Grundschullehrer*innen die Zeit nehmen, zu loben und Fortschritte zu benennen, ist es im Schulalltag doch auch immer Routine, Fehler zu kennzeichnen.
Aus gutem Grund, ja.
Aber der Preis ist bei manch einem Kind sehr hoch!

Negative Kritik wiegt in der Regel schwerer als positive.
Und 5 Fehler können auf einer halben Seite schon nach echt viel aussehen. Wenn dann unten auch noch :-( oder 3-4 steht - manno.

Noten sind meiner Meinung nach allgemein ein schwieriges Thema. Die Leistung in einem Test ist immer eine Momentaufnahme und sagt - bei Weitem - nicht nur etwas darüber aus, wie gut ein Kind den abgefragten Stoff verstanden hat. Dennoch beziehen viele Kinder schlechte Noten auf sich und ihre Intelligenz. Die individuelle Entwicklung wird mit Noten kaum bis gar nicht abgebildet.

Denn stell dir Folgendes vor: Dein Kind schreibt in einem Diktat mit dem Fokus Nomen eine 4 oder ein trauriges Smiley. Blöd. Es übt fleißig, strengt sich an und denkt immer häufiger und zuverlässiger daran, den 1. Buchstaben eines Namenwortes groß zu schreiben. Ob sich das im nächsten Diktat niederschlägt? Wenn es Pech hat, nicht. Denn im nächsten Diktat könnte der Fokus schon auf Doppelkonsonanten liegen. Und selbst wenn es dein Kind schafft, nun alle Nomen groß zu schreiben (Wahnsinnsentwicklung - juhuu!), kann es dennoch wieder eine schlechte Bewertung erhalten. Weil es "ss" oder "mm" mehrfach nicht berücksichtigt hat. Wozu also noch anstrengen, denkt sich dein Kind vielleicht?

Vielleicht kommt dein Kind aber auch wunderbar in der Schule zurecht - bspw. aufgrund einer bestärkenden Lehrkraft, die auch die individuelle Entwicklung deines Kindes im Blick hat (eine Mammutaufgabe bei 25 Kindern!). Wie schön! Vielleicht ist dein Kind zufrieden mit sich und seinen Leistungen. Wunderbar! Das gilt es, zu bewahren!

Eine gute Möglichkeit, dein Kind wenn nötig zu beruhigen und zu motivieren, ist es daher, ihm weniger seine Fehler, als vielmehr seine Fortschritte vor Augen zu führen.

Filme es beim Lesen. Heute und in 3 Monaten.
Es liest nun schon längere Texte, richtig? Oder flüssiger? Oder schneller? Oder mit einer passenden Betonung?

Schaut Diktate nur mit dem Fokus "Nomen" oder "Schriftbild" an. Dein Kind ist besser geworden, oder?

Blättert gemeinsam alte Hefte durch. Erinnert sich dein Kind daran, wie schwer es ihm anfangs fiel, korrekt über die 10 zu rechnen? Und inzwischen ist es schon ziemlich sicher im Zahlenraum bis 100. Toll!

Zählt regelmäßig, wie viele 1x1-Rechenaufgaben dein Kind in
10 Minuten korrekt löst. Mit der Zeit immer mehr, oder?

Stellt gemeinsam fest: Schwankungen sind normal. Aber eigentlich geht es immer bergauf. Mal langsamer, mal schneller.

Und ein Gedanke für alle Lehrkräfte: Bewertungen und Noten entsprechend eines Vergleiches mit der (idealen) Norm sind ja gang und gäbe. Regelmäßige bildhafte Übersichten (bspw. Diagramme) zur individuellen Entwicklung eines Kindes können diese klassischen Einschätzungen toll ergänzen. Ein Vergleich der erzielten Noten übers Jahr hinweg ist da aus o.g. Gründen nicht ausreichend. Gibt es da nicht irgendwo gute Vorlagen? Wenn ich etwas finde, stelle ich es ein.

Lächle. Lächle!

Versuche Folgendes: Bevor du dein Kind bei den Hausaufgaben oder zum Thema "Lernen" anspricht, lächle. Nicht aufgesetzt. Denke an etwas Schönes. Im besten Fall an dein wunderbares Kind. ... (weiterlesen)

Du wirst merken, dass dein Kind auf dich und deine Fragen oder Anmerkungen zum Thema Lernen (mit der Zeit) ganz anders reagiert. Dein Lächeln zeigt deinem Kind: Ich will dir nichts Böses, ich hab sich lieb, du bist wertvoll für mich. Ein Lächeln verbindet, schafft eine positive Grundstimmung. Es entspannt. Wenn du dein Kind anlächelst, lächelt es vielleicht automatisch zurück.

All das führt dazu, dass dein Kind nicht automatisch in die Abwehr geht. Wo ein Stirnrunzeln, Augenrollen, entnervtes Seufzen oder Ähnliches deinem Kind ein ungutes Gefühl geben, schafft ein Lächeln Vertrauen.
Und wer sich geborgen und sicher fühlt, kann gut lernen.

Ein Lächeln wirkt wie eine weiße Fahne. Und hat daneben auch auf deine eigene Stimmung einen tollen Effekt. Wer ehrlich lächelt, ist in guter Stimmung. In guter Stimmung fallen einem eher positive Dinge auf (z.B. an deinem Kind und seinem Lernverhalten). Man ist kreativer, entspannter und kann ruhiger kommunizieren. Du kannst dich eher in dein Kind einfühlen, weil du offener bist. All das hilft dir ungemein, kritische Situationen zu lösen.

Tipp: Filme dich vielleicht mal in einer Lernsituation mit deinem Kind. Beobachte auf dem Video deine Mimik und Körpersprache. was drückst du ohne Worte aus? Ich helfe dir? Ich bin stolz auf dich? Du macht das gut? Wir schaffen das zusammen? Ich glaube an dich?
All diese unbewussten Botschaften nimmt dein Kind auf. Auch unbewusst. Und da ist es fast egal, was du mit Worten sagst. Die Körpersprache wird vom Gehirn deines Kindes in Sekundenbruchteilen ausgewertet und prägt alle Folgende. Im Positiven wie im Negativen.

Du kannst dich fragen: Würde ich mit mir gerne lernen? Ich hoffe, ja! :-)

Lobe.

"Toll gemacht!" Ja, das zu hören fühlt sich gut an.
Auf jeden Fall viel besser als "Ja, gut, aber..."

Und noch besser ist: ... (weiterlesen)



"Ich kann all deine Zahlen wirklich gut lesen. Du schreibst schon viel ordentlicher als letzte Woche. Ich merke, du strengst dich an. Das freut mich!"

oder

"Ich sehe, du liest dein neues Buch. Wie schön. Ich bin richtig stolz zu sehen, dass du inzwischen ganze Geschichten lesen und verstehen kannst."

oder

"Da schau, du hast fast immer an den Punkt gedacht. So sieht man sofort, wo ein Satz endet und der nächste beginnt."

oder

"Du hast auf deinem Plakat zum Igel viel Abstand zwischen den einzelnen Abschnitten gelassen. Dadurch wirkt es auf mich wirklich übersichtlich und ordentlich. Toll!"

Noch besser - da konkreter - als allgemeines Lob ist beschreibendes Lob. Also Hinweise, was genau dir gefällt. Was genau dein Kind gut gemacht hat. Denn diese konkreten Hinweise helfen deinem Kind zu erkennen, worauf es auch in Zukunft achten kann.

Beschreibendes Lob hilft deinem Kind zu erkennen, dass es seinen Lernerfolg beeinflussen kann. Selbstwirksamkeit nennt man das im Fachjargon. "Du bist ja so intelligent." ist auch schmeichelhaft. Wird aber spätestens bei einem Misserfolgserlebnis von deinem Kind in Frage gestellt. Wohl doch nicht so clever... Und nun? Wenn es aber häufig gehört hat, dass seine ordentliche Schreibweise, sein regelmäßiges Lernen oder seine tolle Korrekturstrategie zum Erfolg geführt haben, weiß es, was es das nächste Mal machen kann.

Studien haben in dem Zusammenhang übrigens gezeigt, dass Kinder, die für ihre aktiven Bemühungen gelobt wurden, sich eher an schwierige Aufgaben trauen als Kinder, die allgemein für ihre Intelligenz gelobt wurden. Also noch ein Vorteil.

Wer sich Zeit für ein etwas ausführlicheres beschreibendes Lob nimmt, signalisiert außerdem: Ich nehme mir Zeit für dich und dein Werk und interessiere mich sogar für die Details.

Übrigens: Keine Angst. Durch häufiges beschreibendes Lob verwöhnst du dein Kind nicht. Du erkennst seine Anstrengungen an. Das ist wichtig für seine Entwicklung, super für seine Lernmotivation und daher absolut - lobenswert! ;-)

Kämpft zusammen für ein gemeinsames Ziel .

Auch unausgesprochene Sorgen oder Enttäuschungen erzeugen unbewusst Druck. Lass nicht zu, dass Ängste, Ungeduld, Anspannung oder Verzweiflung zwischen dir und deinem Kind stehen. ... (weiterlesen)

Oder zwischen deinem Kind und seinem Lernerfolg.

Viel besser ist es, wenn ihr euch verbündet. Kämpft gemeinsam für ein Ziel, seid Partner, ein Team.

Überlegt gemeinsam, wie ihr es schaffen könnt, dass dein Kind immer von 15:00-18:00 Uhr spielen kann. Oder dass es zukünftig häufig ein Smiley unter seinen Diktaten findet. Oder ihr formuliert das Ziel, dass dein Kind in den kommenden Wochen nie ein Buch in die Hand nehmen muss und dennoch seine Lesefähigkeit trainiert.

Dann besprecht, wer von euch welchen Beitrag leisten kann.

Wichtig: Das Ziel muss vor allem für dein Kind attraktiv sein! Sonst könnt ihr euch jegliche Mühe sparen.

Es kann auch helfen, die "bösen Geister" in den bisher nervigen Hausaufgabensituationen zu personalisieren. Ihnen eine Gestalt und einen Namen zu geben (Achtung: dein Kind entscheidet über diese Aspekte, nur dann steht es auch hinter der Idee.).
Klingt komisch? Egal! Hauptsache, es hilft!

Es tut deinem Kind gut, wenn es gegen den inneren Schweinehund Schlomo oder den Wüterich Zara "kämpft" und nicht direkt gegen sich selbst. Es tut gut, diese Anteile gedanklich ein Stück weit von sich zu trennen. So kann man oft besser über Lösungen nachdenken.

Du kannst dein Kind fragen. "Was können wir machen, um Schlomo doch noch dazu zu bringen, aus dem Weg zu schlurfen und dich deine Aufgaben machen zu lassen? Womit könnten wir ihn locken?" Oder: "Was macht Zara so wütend? Was sagt sie dir, was du jetzt tun sollst. Möchtest du das denn auch tun? Womit könnten wir Zara beruhigen? Was tut ihr gut?"

Mein Ältester hat in einer Wutphase bspw. regelmäßig seinen Wüterich auf Papier gemalt und verbrannt. Somit war er erstmal weg. Das löst natürlich nicht das Grundproblem, kann aber dennoch beim Bearbeiten einer schwierigen Thematik helfen.

Dank solche einer Technik bist auch du weniger genervt von deinem Kind sondern eher von Schlomo oder Zara. Dir wird wieder bewusster, dass dieses Verhalten Gründe hat und nur einen kleinen Teil deines Kindes ausmachen.

Zeige Verständnis. erst später geht´s um die Lösung.

Dein Kind kommt geknickt mit einer "verhauenen" Sachkunde-Klausur nach Hause? Oder pfeffert während der Mathe-Hausaufgaben den Radiergummi auf den Tisch:
"Das ist so scheiße, ich werd´ das nie schaffen!"
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Als Elternteil oder andere betreuende Person möchte man natürlich gleich helfen. Beruhigen. Ermutigen. Dem Kind gut zureden. Es davon überzeugen, dass es ganz unabhängig von seinen Leistungen wunderbar ist. Dem Kind sagen, dass das nicht stimmt und es auch diese Rechenaufgabe sicher lösen wird.

Stopp! Diese Gedanken sind alle gut und richtig. Und wichtig.
Zuvor jedoch geht es ums Verstehen.

Wenn dein Kind wütend oder traurig ist, an sich zweifelt oder Schule "bescheuert" findet, ist das erstmal so. Und es ist OK.
Es muss OK sein dürfen. Du kannst deinem Kind seine Gefühle sowieso nicht aus- oder schönreden. Jedes gut gemeinte "Ach was, schau doch mal..." kann sogar dazu führen, dass sich dein Kind noch schlechter fühlt. Es könnte (unbewusst) vermuten, dass nicht nur seine Leistungen fehlerhaft sind. Nein, auch mit seinen Gefühlen scheint etwas nicht zu stimmen.

Also: An erster Stelle bist du jetzt in deiner Rolle als Trostspender oder Zuhörer gefragt. Zeige Verständnis. Erinnere dich an Situationen, in denen du dich ähnlich gefühlt hast. Und erinnere dich daran: Stimmt, das fühlt sich blöd an. Erzähle deinem Kind vielleicht davon, dass auch du Wut, Verzweiflung, Scham und das Gefühl, aufgeben zu wollen kennst. Oder das seine Gefühle ganz normal sind und viele Kinder Momente haben, in denen es ihnen auch so geht. Für alles andere ist der Kopf deines Kindes gerade sowieso nicht aufnahmebereit.

Und frage dein Kind "Was kann ich gerade jetzt für dich tun?" Manche Kinder möchten sich eine Weile alleine aufs Zimmer zurückziehen, andere suchen Ablenkung oder möchten kuscheln.

Du wirst sehen: Gefühle sind nicht immer gleich stark. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dein Kind auch wieder in eine bessere Stimmung kommt. Und erst jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Lösungen gekommen. Für´s nochmal Probieren. Für Ziele, Strategien und - und für´s weitere Lernen.

Schärfe dein Auge für die Interessen deines Kindes.

Überleg dir, wie und wann dein Kind aktuell am besten lernt. In Bewegung? Aus Büchern? In Gesellschaft? Abends? Morgens direkt nach dem Aufstehen?
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Wenn Informationen in Geschichten verpackt sind? Wenn es von niemandem beobachtet wird?

Beobachte dein Kind im Alltag genau - insbesondere dann, wenn es freiwillig lernt. Das muss nicht Mathe sein - es könnte auch um Fußballtricks, Computerspiele, Pferderassen oder Knüpftechniken für Armbänder gehen.

Wann ist dein Kind motiviert? Wann hochkonzentriert? Wann begeistert?

Was genau macht die Ballettlehrerin so besonders? Wie kommt es, dass die "Was ist was"-Hörspiele für dein Kind so interessant sind? Was macht das Minecraft spielen so toll für dein Kind? Was fördert beim stundenlangen Malen die Kreativität deines Kindes?

Kurz: Was genau ist es, das es deinem Kind in diesen freiwilligen Lernsituationen leicht macht, konzentriert zu sein und sich Neues zu merken?

Vielleicht lernt dein Kind am besten, wenn es selbst entscheiden konnte, mit was es sich beschäftigt? Dann könntest du ihm bspw. mehr Wahlmöglichkeiten schaffen. Wann und wo möchte es die Hausaufgaben machen? In welcher Reihenfolge? Möchte es in den Ferien lieber ein Brettspiel spielen, ein Arbeitsblatt ausfüllen oder ein Buchstabenheft gestalten, um die neu kennen gelernten Buchstaben nicht zu vergessen?

Oder es ist das Gefühl, schnell Fortschritte zu machen? Dann teile Lernthemen in kleinere Einzelschritte ein, in Zwischenziele.

Möglicherweise genießt es das Lernen viel mehr, wenn es alleine Fehler erkennen darf. Dann halte dich während des Lernens mit Kommentaren zurück. Kläre ggf. mit der Lehrkraft, ob es überhaupt nötig ist, Fehler in den Hausaufgaben daheim zu korrigieren. Gib deinem Kind Lösungsblätter oder nutze spielerische Methoden wie Dominos oder Memory-Spiele, die deinem Kind die Gelegenheit zur Selbstkontrolle geben.

Dein Kind lernt am liebsten in Gesellschaft? Lade Freunde zum Hausaufgaben machen ein. Sei selbst in der Nähe oder nutze eine Hausaufgabenbetreuung.

Oder genießt es dein Kind, seinen Freunden oder dir von seinen neuesten Erkenntnissen in Sachen Dinos, Geheimschrift oder Nähen zu berichten? Lass dir auch andere Inhalte erklären, spiel Schule mit deinem Kind als Lehrer.

Dein Kind sitzt gerne am Bildschirm und hat sich rasend schnell in Minecraft eingearbeitet? Versuche, es für eine Lernapp zu gewinnen.

Frage dein Kind nach dem, was ihm gefällt. Sei neugierig. Jeder Hinweis kann nützlich sein. Denn jeder Aspekt kann sicher an der ein oder anderen Stelle auch in Sachen Schule zum Einsatz kommen.

Richte dich nach den Interessen deines Kindes.

Kinder haben individuelle Phasen, in denen sie bestimmte Entwicklungsschritte machen und besonders aufnahmefähig für spezielle Inhalte sind. ... (weiterlesen)

In der Regelschule ist für Individualität leider wenig Raum.
Wie auch? Stell dir vor, du darfst als Lehrkraft bis zu 35 Kindern das halbschriftliche Dividieren beibringen. Puh!
Umso wichtiger, dass dein Kind also zu Hause seinen Interessen folgen kann.

Wenn dir also bspw. auffällt, dass dein Kind anfängt, Dinge zu zählen - oft über die 10 hinaus - dann ist das vermutlich ein gutes Zeichen dafür, dass es bereit ist, den Zahlenraum bis 20 kennen zu lernen. Spring auf den Zug auf - Ideen findest du bspw. in der Rubrik "Mathe 1. Klasse".

Oder aber dein Kind fragt dich eines Tages immer mal wieder nach der Uhrzeit. Biete ihm recht zeitnah doch ein paar Materialien zum Thema Uhrzeit an (passende Lieder, ein entsprechendes Buch, eine Eieruhr,...). Wenn dein Kind "drauf anspringt" und weitere Fragen stellt, sich gerne mit den Inhalten beschäftigt - super: Phase erkannt und richtig gefördert.

Mein Mittlerer hat mir vor einiger Zeit aus der Badewanne heraus zugerufen: "Mama, frag mich doch mal, was 2x2 ist!" - das war tatsächlich der Beginn einer (kurzen) Phase, in der er Lust hatte, das Multiplizieren zu lernen.

Bitte denk dran: Ein Angebot darf auch abgelehnt werden.

Mir ist es schon passiert, dass ich mich verschätzt habe und meine Jungs so gar keine Lust auf das extra ausgeliehene Spiel zum Thema Bäume oder auf das neue Rätselheft hatten. Passiert. Passiert seltener, wenn du dein Kind häufig nach seinen Wünschen und seiner Meinung fragst und mit aussuchen lässt.

Das Gleiche gilt für die Art des Lernens. Schau dich gerne hier bei "kinderleicht lernen" um und entdecke viele abwechslungsreiche Ideen, Mathe, Deutsch oder Sachkundethemen zu lernen.

Es gibt bspw. Phasen (gerne im Sommer), da sind viele Kinder total gerne draußen. Verlege also das Lernen in den Garten oder spielt Kreidespiele wie
"Taschenrechnerhüpfen" oder "Rette dich!".

Mal liebt dein Kind
Schatzsuchen, macht gerne Kreuzworträtsel, lässt sich für Lernlieder begeistern oder verschlingt Bücher.

Und dann ist diese Phase plötzlich vorbei und dein Kind lässt all das links liegen. Dafür kannst du es nun mit
Bastelarbeiten kriegen, kann es sich all das merken, was du ihm aus Sachbüchern vorgelesen hast, spielt es gerne Lern-Dominos oder Punkt-zu-Punkt-Bilder.

Wichtig: Biete deinem Kind gerne zu solch sensiblen Phasen entsprechende Materialien an - und hör damit auf, wenn das Interesse wieder abebbt. Eine solche Phase hat nämlich auch immer ein Ende, das respektiert werden sollte. Nun muss sich das Neue erstmal setzen können und dein Kind wird sich vermutlich völlig anderen Themen zuwenden. Vielleicht übt es sich nach dem Multiplizieren eher in Feinmotorik und bastelt gerne. Oder nach einem Ausflug in unser Sonnensystem begeistert sich dein Kind plötzlich für Pferde. Alles normal und wunderbar - auf zur nächsten Phase.

Falls dieses Ende einer Phase für dich überraschend schnell kam - macht nix. Bewahre die bereits besorgten oder ausgedruckten übrigen Materialen einfach irgendwo in einer "Lernkiste" o.Ä. auf. Irgendwann wirst du sie sicher mal wieder brauchen können.

Sag nix und atme tief durch.

Kennst du auch die Situation, in der du zu deinem Kind etwas sagst und hinterher entweder merkst: ... (weiterlesen)

a) Oh, das war gar nicht glücklich formuliert. Na toll, jetzt ist die Stimmung im Keller.
b) Dein Kind hätte
wohl auch von alleine das gemacht, zu dem du es aufgefordert hast.
c) Dein Lösungsansatz stößt auf wenig Begeisterung.

Ja? Ich auch. Die Lösung? Salopp formuliert: "Einfach mal die Klappe halten." :-)
Das ist mein persönlicher Lieblingserziehungstipp - und unter uns: der, den ich mir am häufigsten selbst sagen muss... Denn es ist manchmal so schwer, seine Gedanken für sich zu behalten, wenn man es eigentlich gut meint und helfen möchte.

Wenn es dir auch so geht, probiere es mal aus. Sobald du den Impuls spürst, dir die Worte schon fast auf der Zunge liegen, stoppe dich. Drehe dich um, schaue woanders hin, presse die Lippen aufeinander, atme ganz tief ein und aus und lenke dich kurz ab. Denk an was Schönes oder mache es wie ich - zähle gedanklich. Ich komme in den allermeisten Fällen nicht über die 20 hinaus bis ich merke, dass sich das Thema von selbst erledigt hat. Ich kann meinem Kind vertrauen, es weiß in der Regel selbst, was es zu tun hat und was es lassen sollte. Oder wie es etwas lösen könnte. Und es tut es meistens auch.

Aber dein Kind verliert doch so wertvolle Zeit? Mit deiner Hilfe wäre es schneller gegangen? Vielleicht. Aber meistens gilt: Lieber etwas Zeit friedlich verlieren als Druck oder Streit zu riskieren.

Die Vorteile: Dein Kind hat die Gelegenheit, seine Selbstregulationsfähigkeit zu trainieren, Erfolgserlebnisse in Sachen Impulskontrolle oder Lösungsfindung zu haben.
Außerdem entspannst auch dich immer mehr, machst noch öfter die Erfahrung, dass du abwarten und vertrauen kannst. Unnötige Reibereien können vermieden werden. Und all das fördert natürlich deine liebevolle Beziehung zu deinem Kind.

Du hast bis 100 gezählt und es tut sich immer noch nichts? Na, dann kannst du ja jetzt immer noch etwas sagen. Aber vermutlich ruhiger und besser überlegt als wenn du ganz spontan reagiert hättest.

Hinweis: Wir beschäftigen uns hier ja mit Lernsituationen. Der Tipp gilt natürlich nicht für akute Gefahrensituationen. Aber das versteht sich wohl von sich selbst.

Tipp: Du hast das Gefühl, eine kleine Erinnerungshilfe ist für dein Kind aber wichtig? Dann lagere diese Funktion aus:

Lass dein Kind eine Eieruhr, einen Wecker oder eine
Zeitdaueruhr stellen, die signalisiert: "Achtung, in 20 Minuten geht´s los zum Training, dann solltest du fertig sein." oder: "Achtung, das war jetzt eine halbe Stunde. Wie viel ist noch zu machen?"

Stellt eine
Sanduhr auf, die an Pausen erinnert.

Schreibt einen knappen Merkzettel mit Hinweisen zur Selbstkorrektur à la "Sind alle Zahlen gut leserlich?" oder "Sind alle Nomen groß geschrieben? Immer an den Punkt gedacht?".

Wecker oder Merkzettel werden viel seltener angemotzt oder mit einem genervte
n Blick angeschaut als Eltern. ;-)

Erinnere dich: Du kennst diese Gefühle auch.

Leidet dein Kind manchmal an Aufschieberitis? Lästig. So viele Aufgaben wären doch eigentlich schnell erledigt, wenn sie dein Kind einfach anpacken würde. Oder?
... (weiterlesen)

Nun, das stimmt natürlich. Aber es ist absolut menschlich, Dinge zu vermeiden, auf die man - aus welchen Gründen auch immer - keine Lust hat. Denk doch nur mal an... die Steuererklärung? ...die Rechnungen, die abgeheftet werden müssten? ...die trockenen Doku-Aufgaben auf der Arbeit? ...die Fenster, die schon lange geputzt werden sollten? ...die Kisten im Keller, die schon seit Ewigkeiten ungeöffnet Platz wegnehmen?

Na siehst du - jeder drückst sich regelmäßig vor irgendwas. Nur musst du in der Regel nicht darüber diskutieren oder wirst gezwungen, die Aufgabe dennoch zum Zeitpunkt x (und bitte ohne Schmollmund, meckern und ordentlich!) zu erledigen. Dein Kind schon. Manchmal täglich.

Vielleicht kennst du auch Situationen - aus deiner eigenen Schulzeit oder der Gegenwart - in denen du frustriert warst, weil du etwas nicht geschafft hast, dir (vielleicht sogar wiederholt) etwas nicht gelungen ist.

Und kennst du auch das Gefühl, dass es unangenehm ist, auf seine Fehler hingewiesen zu werden? Scham und Frust fühlen sich wirklich unangenehm an, richtig? Da braucht es einiges an Zeit oder Erfolgserlebnissen, um sich wieder besser zu fühlen.
Und wieder kreativ und leistungsfähig zu sein.

Dich an die eigene Nase zu fassen, kann dir helfen, mehr Verständnis für dein Kind zu empfinden. Alleine das nimmt schon Druck aus der Situation. Wenn du dann auch noch deinem Kind davon erzählst, dass du seine Gefühle nachvollziehen kannst, wird es sich schon nicht mehr so alleine oder "falsch" fühlen. Und der erste, wichtige Schritt in Richtung Entspannung - und damit Offenheit - ist geschafft.

Nimm euch auf Video auf.

Bist du mutig? Dann nimm euch doch mal auf, wie du dein Kind bei den Hausaufgaben oder beim Lernen unterstützt. Und stelle dir hinterher beim Ansehen des Videos eine oder mehrere der folgende Fragen: ... (weiterlesen)

  • Was lief dieses Mal gut? Was hat mir gefallen? Was nicht?

  • Was möchte ich das nächste Mal anders machen? Was beibehalten?

  • Welche meiner Worte scheinen meinem Kind und der Lernsituation gut zu tun?
    Welche nicht?

  • Welche Mimik und Gestik habe ich (unbewusst) genutzt?

  • Wann hat mein Kind gelächelt? Was ist direkt davor passiert? Und wie wirkte sich die Stimmung auf die Lernsituation aus?

  • Wann war es verärgert oder frustriert? Was bringt mein Kind vermutlich in schlechte Stimmung? Wie wirkst sich sein Ärger oder Enttäuschung auf die Lernsituation aus?

  • Wann war es konzentriert?

  • Wann war es leicht ablenkbar?

  • Und: Würde ich mit mir lernen wollen? Warum? Oder warum nicht? Oder: Nur, wenn...?

Wir nehmen uns selbst oftmals anders wahr als es unser Kind tut. Der Blick von außen - mit Hilfe der Aufnahme - kann dir helfen, durch die Augen deines Kindes zu blicken.

Außerdem fallen dir sicherlich Details am Verhalten deines Kindes auf, die zu zuvor nicht bemerkt hast. Etwa, weil du gerade ins Buch geschaut hast.

Und: Du nimmst dir beim Ansehen des Videos automatisch Zeit, die Lernsituation nochmal strukturiert und in Ruhe zu reflektieren. Etwas, das im hektischen Alltag schnell untergeht.

Du kannst dir das Video auch gemeinsam mit deinem Kind anschauen. Lass dir Feedback von deinem Kind geben - und nimm es erstmal an, ohne dich zu verteidigen. Lass dein Kind berichten, an welchen Stellen es sich wohl oder unwohl gefühlt hat und warum. Tipp: Gib nicht deinem Kind Feedback. Das machst du sicherlich schon oft genug. Stelle Anderes in den Fokus und zeige Interesse an der Sichtweise deines Kindes.

Tipp: Schaue das Video nicht sofort an, sondern erst ein paar Stunden später. Bekomme etwas Abstand, insbesondere, wenn es während der Lernsituation Spannungen gab. Warte auf einen ruhigen Moment. Denn auch du bist in positiver Stimmung aufnahmebereiter und kreativer.

Definiert SMARTe Lernziele.

Klar, wenn irgendwas schief läuft, soll es besser werden. Aber: Was genau bedeutet für dich "besser"? Und was bedeutet es für dein Kind? Seht ihr die gleichen Probleme? Habt ihr das gleiche Ziel? ... (weiterlesen)

Habt ihr das gleiche Ziel? Und: Ist das Ziel auch wirklich motivierend?

Wenn du mit deinem Kind Ziele formulierst, formuliert sie möglichst SMART, also:

S = spezifisch
(Beschreibt das Ziel möglichst genau, geht ins Detail. Allgemeine Aussagen sind zu schwammig.)

M = messbar
(Anhand welcher konkreten Kriterien könnt ihr feststellen, dass das Ziel erreicht wurde? Nennt sie.)

A = attraktiv
(Dein Ziel sollte dein Kind (!) reizen, ihm gefallen. Kläre also mit deinem Kind genau, wofür es sich aus seiner Sicht lohnen kann, etwas zu ändern. Da ist vermutlich - besonders von deiner Seite - etwas Kompromissbereitschaft oder Kreativität nötig. Aber letztendlich steigert das die Erfolgschancen extrem!)

R = realistisch
(Das gesetztes Ziel sollte realistisch sein. Achte darauf, dass dein Kind sich kleinere Einzelschritte vornimmt, sei bescheiden und geduldig mit den angestrebten Änderungen. So kannst du Misserfolgen, Enttäuschung und Resignation vorbeugen. Wer seine Ziele erreicht, ist außerdem gestärkt für weitere Änderungen!)

T = terminiert
(Setzt euch einen Termin fest: Wann möchte dein Kind das Ziel erreicht haben? Dieser Zeitpunkt sollte zum Ziel an sich und zu deinem Kind passen. Manches kann dein Kind schneller umsetzen, andere Dinge brauchen etwas mehr Zeit. Gut sind Ziele, die in nicht allzu ferner Zukunft, bspw. innerhalb einiger Tage, erreicht werden können.)

Ungünstig formulierte Ziele für dein Kind wären bspw.:

"Ich will in Mathe gute Noten schreiben." oder

"Ich möchte, dass wir in Zukunft weniger Stress bei den Hausaufgaben haben."

Schwierig und dafür prädestiniert, Frust zu wecken sind diese Ziele, weil:

Was sind gute Noten? Wer beurteilt das nach welchen Kriterien? Was ist realistisch? Ab wann? Bis wann? Sind Schwankungen erlaubt?

Was heißt "weniger Stress?" Und wer soll weniger Stress empfinden? Reicht es, wenn das Kind zufrieden ist und die Mutter sich einfach nicht mehr kümmert? Vermutlich nicht. Reicht eine Diskussion weniger pro Woche? Ist das Ziel ab sofort völlige Harmonie?

Was heißt in Zukunft? Ab morgen? In 3 Wochen?

Ob das Ziel realistisch ist oder nicht hängt ganz stark davon ab, wie die aktuelle Situation aussieht und wie genau die Änderung erreicht werden soll.

SMART formulierte Ziele wären hingegen bspw.:

"Ich möchte im nächsten Mathetest eine bessere Note schreiben als im letzten. Dafür möchte ich ab morgen jeden Tag nach dem Abendessen 10 Minuten in der ANTON-APP üben."

oder

"Wir möchten uns ab sofort bei den Hausaufgaben nicht mehr anschreien. Wir vereinbaren daher, dass Mama mich nach dem Herrichten meiner Unterlagen alleine im Zimmer lässt. Nach jeder erledigten Seite darf ich eine Pause von max. 15 Minuten machen. Dafür stelle ich mir einen Wecker. Spätestens wenn der Wecker klingelt, setze ich mich direkt an die nächste Seite. Wenn ich alles erledigt habe oder eine Frage habe, gehe ich zu Mama. Das Ganze probieren wir eine Woche lang aus. Am Wochenende besprechen wir, wie es gelaufen ist."

Und denk dran: Wer neue Wege beschreitet, kann sich auch mal verlaufen oder stolpern.
Gar kein Problem. Teste einfach einen anderen Weg.

Extratipp: Lasse dein Kind immer einen Schritt nach dem anderen gehen. Konzentriert euch auf eine Sache, die ihr angehen möchtet, nicht auf 4 Baustellen gleichzeitig.

Sorge für gute Stimmung.

In guter Stimmung lernt es sich viel (!) leichter und besser. Informationen werden anders verarbeitet als unter schlechter oder neutraler Stimmung, werden eher verlässlich im Langzeitgedächtnis gespeichert und lassen sich so auch später zuverlässiger wieder abrufen. ... (weiterlesen)

Gute Stimmung kann innere Blockaden lösen. Sie fördert die Lernbereitschaft, die Offenheit für Neues, die Kreativität. In positiver Stimmung fällt es deinem Kind leichter, auch an schwierige Aufgaben heranzugehen und können.

Du siehst: Kaum etwas ist beim Lernen hilfreicher als positive Stimmung! Und damit meine ich nicht nur die Reduktion von Stress, Druck oder anderen Stimmungskillern.

Schaffe für dein Kind vor oder während des Lernens aktiv Gelegenheiten, zu lachen: Mache Quatsch! Für dein Kind oder mit deinem Kind. Kitzle es. Erzähle Witze. Ziehe Grimassen. Mache jemanden nach. Verstelle deine Stimme und gib nur noch mit fremden Akzent Anweisungen oder Antworten. Stell dich spielerisch "dumm", stolpere in bester Clownmanier, nutze eine Handpuppe oder erzählt euch lustige Reime - am besten solche, bei denen du selbst durch den Kakao gezogen wirst.

Du wirst sehen: Das wird der Lernsituation und deinem Kind total gut tun! Deiner Beziehung zu deinem Herzenskind natürlich nebenbei auch. Und dir selbst ebenso - denn was macht eine Mama oder einen Papa glücklicher als das herzhafte Lachen oder süße Kichern des eigenen Kindes?

Sorge für Gesellschaft.

Es gibt Kinder, die arbeiten am liebsten alleine. Und es gibt Kinder, die lieben Gesellschaft. Auch beim Thema Lernen. Gehört dein Kind zur zweiten Gruppe?
Dann kannst du Folgendes ausprobieren:
... (weiterlesen)

Lasse dein Kind in deiner Nähe lernen oder seine Hausaufgaben erledigen. Am Esstisch, während du mit einem wohlverdienten Kaffee die Zeitung liest (Tipp: eher kein Smartphone nutzen), an einem Klapptisch in der Küche, während du kochst, an einem zweiten Tisch neben deinem Schreibtisch, während du arbeitest. Oder du schnappst dir die Wäsche oder das Bügelbrett und verlegst deine Haushaltsaufgaben in das Zimmer deines Kindes.

Oder dein Kind tut sich mit einem Freund zusammen.
Einen Versuch ist es wert! In manchen Konstellationen motivieren sich die Kinder gegenseitig. Und auch wenn zwischendurch geredet und gelacht wird - na und? Solange die Kinder Spaß haben und ordentlich fertig werden... Wir wissen ja, gute Laune fördert die Lern- und Leistungsfähigkeit!

Manchmal ist auch Outsourcing eine gute Idee.
Gibt es in der Schule vielleicht eine
Hausaufgabenbetreuung?

Tipp: Das Bedürfnis nach Gesellschaft kann sich natürlich auch verändern. Bleibe also aufmerksam und passe diesen Aspekt ggf. nach einiger Zeit den nun aktuellen Wünschen deines Kindes an. Unser Großer hat bspw. lange Zeit gut und gerne am Esstisch in meiner Nähe oder gemeinsam mit seinem Bruder seine Aufgaben erledigt. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass es immer häufiger zu Reibereien kam. Da haben wir ihm einen Schreibtisch in sein Zimmer gestellt und siehe da - alleine ging es plötzlich wieder ruhig und flott.

Übergib wo möglich deinem Kind Verantwortung.

Ihr kennt den ewigen Streit rund ums Thema "Hausaufgaben machen"? Bei uns haben sich die Reibereien deutlich reduziert, nachdem ich die Verantwortung an meinen Großen zurückgegeben habe. ... (weiterlesen)

Wir waren zuvor an einem Punkt, an dem ich zu häufig erinnert, kontrolliert, gemeckert und getrieben habe. Für meinen Großen blöd, für mich blöd und für die Lernmotivation natürlich tödlich.

Als Eltern sollte man für seine Kinder natürlich immer da sein. Aber nicht immer alles machen. Es ist wichtig, dass wir (und die Lehrer*innen) unseren Kindern zeigen, wie man lernt und wo man sich Hilfe holen kann.

Dann dürfen wir unseren Kindern zutrauen, das Lernen nach und nach selbst in die Hand zu nehmen. Selbst zu entscheiden, wann die Hausaufgaben gemacht werden, welche Aufgabe zuerst gemacht wird, wann eine Pause eingelegt wird. Selbst zu kontrollieren, ob alles erledigt wurde.

Das Ganze ist natürlich ein Lernprozess - für Eltern wie für die Kinder. Es geht nicht von heute auf morgen von 0 auf 100% Eigenverantwortung.

Wenn du dein Kind bei seinen Hausaufgaben bisher immer in deiner Nähe hattest, fange vielleicht an, das Zimmer häufiger zu verlassen. Mein Sohn hat - für mich erstaunlicherweise - ohne mich plötzlich viel ruhiger und konzentrierter gearbeitet. Der Diskussionspartner war weg, vielleicht lag es daran. ;-)

Oder du stellst mit deinem Kind einen Wecker, statt es selbst an die Hausaufgabenzeit zu erinnern. Überlege, welche Teilaufgaben dein Kind schon ohne deine Hilfe übernehmen kann. Frag dein, Kind, was es selbst entscheiden möchte. Und dann gib der Idee eine Chance. Probiert es aus. Dann redet darüber, was gut geklappt hat und welcher nächste Schritt nun gegangen werden kann.

Wenn es um das zusätzliche, freiwillige Lernen geht, konzentriere dich auf freiwillig. Mache Angebote. Überrede nicht lange, zwinge nicht. Lege ein neues Buch, ein Spiel zum 1x1, ein Rätselheft sichtbar auf den Tisch und warte ab. Zeigt dein Kind Interesse? Wunderbar. Nicht? Dann würde es jetzt auch nicht gut lernen.

Schlage ein lustiges Spiel vor: "Was meinst du? Wir können es mal ausprobieren. Ich glaube, es würde dir Spaß machen. Wenn es dir doch nicht gefällt, können wir danach etwas anderes spielen." Meine Erfahrung ist die, dass alles, bei dem gelacht wird,
gut ankommt. :-)

Versüße lästige Pflichten.

Mary Poppins - eine kluge Frau! :-) Sie hat schon in den 60er-Jahren gesungen:
... (weiterlesen)

Denn was man voller Freude tut,

Schmeckt uns wie Kuchen gut.

Ein Scherz, ein Spiel,

Dazu gehört nicht viel.

Wenn ein Löffelchen voll Zucker

Bitt're Medizin versüßt,

Ja, Medizin versüßt,

Medizin versüßt,

Wenn ein Löffelchen voll Zucker

Bitt're Medizin versüßt,

Rutscht sie gleich noch mal so gut.

Eigentlich nichts Neues, oder? Lästige Pflichten auf die ein oder andere Art versüßen - das machen wir Erwachsenen ja auch oft. Wir schauen beim Bügeln unsere Lieblingsserie an, hören beim Fensterputzen oder Reifenwechsel Musik oder essen beim Schreiben der Steuererklärung die letzten Lebkuchen auf.


Nimm diesen Tipp recht wörtlich und gib deinem Kind zu den langweiligen Deutschhausaufgaben eine kleine Leckerei. Das könnte natürlich der tägliche süße Nachtisch sein (wenn es den bei euch in der Familie gibt). Oder aber etwas Anderes: ein Glas Lieblingssaft, ein paar Nüsse oder Rosinen, Cornflakes, Apfelschnitze oder Mandarinenstückchen. Unser Mittlerer hat sich eine Zeitlang in einem Motivationsloch als Leckerei ungekochte Spaghetti ausgesucht. :-)


Geholfen hat diese kleine Knusperei folgendermaßen: Er durfte nach jeder erledigten Hausaufgabenseite eine Spaghetti knabbern. Hätte mich persönlich nicht gereizt, aber ihn hat es zum schnellen und ordentlichen Arbeiten motiviert.

Es ist auch möglich, den Tipp auf andere Ideen zu übertragen. Wenn es hilft, lass dein Kind bspw. Musik hören. Dabei sind Instrumentalstücke vermutlich hilfreicher als Lieder mit Text oder gar Hörspiele. Aber auch das ist denkbar. Unser Großer hat tatsächlich eine Weile lang im Homeschooling immer Hörspiele gehört. Ich glaube, er war langsamer als im motivierten Zustand ohne Hörspiel. Aber viel schneller und friedlicher als im granteligen Zustand ohne Hörspiel. Probiert es aus.

Vielleicht möchte sich dein Kind ja auch nach jeder Hausaufgabe eine Kitzeleinheit abholen, kurz massiert werden, mit dir zu einem Lieblingslied tanzen, 5 Felder eines Ausmalbildes ausmalen, ein Kapitel im neuen Pferdebuch lesen, oder, oder, oder.

Meiner Erfahrung nach sind solche Regelungen nur eine Zeitlang nötig. Oder verlieren nach einer Weile ihren Reiz. Aber immerhin: Vielleicht ist der Knoten nun geplatzt, das Motivationstief überwunden oder inzwischen ein anderes (interessanteres) Thema dran. Oder: Immerhin ein paar Tage weniger Stress und mehr Zeit, um in Ruhe über nachhaltigere Lösungen nachzudenken.

Kleide Altbekanntes in Neues Gewand.

Das menschliche Gehirn mag alles, was überraschend, neu oder emotional ist.
Also, mögen im Sinne von: Da geht unsere Aufmerksamkeit hin, das wird gut gelernt.
... (weiterlesen)

Mache dir und deinem Kind diesen Effekt zunutze, indem du einen neuen oder bekannten (aber noch nicht gefestigten) Lerninhalt in verschiedenen Versionen anbietest.

Schau dich gerne hier bei "kinderleicht lernen" um und entdecke viele abwechslungsreiche Ideen, Mathe, Deutsch oder Sachkundethemen zu lernen.

Am Beispiel Kalender/Jahreszeiten könnte das bspw. bedeuten:

  • Lies deinem Kind Montag Abend ein Buch zum Thema Jahreszeiten vor.

  • Nutzt Mittwoch Nachmittag das Regenwetter und gestaltet für die Oma einen eigenen Fotokalender.

  • Spielt am Wochenende eines der vielen möglichen Brettspiele zum Thema Kalender/Jahreszeiten.

  • Gib deinem Kind am Dienstag ein Domino zum Lernen, wenn es schon vor dir mit dem Essen fertig ist und sich still beschäftigen soll.

  • Lasse am Freitag Nachmittag auf der Fahrt zum Zoo u.a. Lernlieder wie "Die Jahresuhr" laufen.

Schau, was deinem Kind gefällt. Manches möchte es vielleicht mehrfach nutzen, andere Dinge nur ein Mal kennen lernen.

Überlegt gemeinsam, welche Informationen sich wiederholt haben. Was war neu? Was hat deinem Kind besonders gut gefallen? Was hat ihm besonders geholfen, sich die Reihenfolge der Monate zu merken?

Überlegt gemeinsam, wofür das Wissen wichtig ist.

Zugegeben: Manchmal müssen selbst wir Erwachsenen überlegen, wofür genau man im Zeitalter der Digitalisierung, smarten Helfer und der Sprachsteuerung noch Schönschrift oder die schriftliche Addition im Bereich bis 10000 benötigt. Nunja.
... (weiterlesen)

Manchmal habe ich das Gefühl, der Lehrplan ist an der ein oder anderen Stelle etwas veraltet und nicht ideal dafür geeignet, unsere Kinder auf das Leben in 10-30 Jahren vorzubereiten.

Aber ich bin sicher, dir fallen dennoch für viele andere Beispiele gute
Anwendungsmöglichkeiten ein!

Toll, wenn dein Kind sieht, was es nicht nur in ferner Zukunft als arbeitender Erwachsener alles mit seinem Wissen anstellen kann. Das ist meistens noch viel zu abstrakt, viel zu weit weg. (Ähnlich wie das Phänomen Rentenvorsorge bei Menschen Mitte 20.)
Besser ist es, wenn ihr gemeinsam attraktive Ziele findet, die sich bald erreichen lassen.

Wer lesen und schreiben kann, kann Oma eine Postkarte aus dem Urlaub schicken, geheime Nachrichten mit der Freundin austauschen, sich anhand von Straßenschildern orientieren, wenn er sich verlaufen hat, mit einem kleinen Einkaufzettel alleine Besorgungen machen oder anhand von Büchern in Geschichten eintauchen.

Wer Zahlen kennt und rechnen kann, kann ausrechnen, wie viel Geld noch zu sparen ist, um sich das Lego Friends Freundschaftsbaumhaus kaufen zu können. Oder kann schnell herausfinden, wie viel in Opas geschenktem Sparschwein ist und wie viel jede Schwester bekommt, wenn man fair teilt.

Wer die Uhr lesen kann, kann feststellen, ob die Zeit noch reicht, um vor dem Bus noch schnell ein Rosinenbrötchen beim Bäcker zu holen. Oder ob es sich heute noch lohnt, ein halbstündiges Hörspiel anzufangen oder mit dem Kumpel den Bau eines zeitaufwändigen Legomodells zu beginnen.

Wer sich mit heimischen Nutzpflanzen auskennt, kann ein kleines Beet anlegen. Wer einen Kalender versteht, kann ausrechnen, wie viele Tage es noch dauert, bis man Geburtstag hat. Wer die 112 kennt, kann im Notfall Hilfe holen. Wer sich mit gesunder Ernährung und Zahnhygiene auskennt (und im Alltag darauf achtet ;-) ), hat schöne Zähne und muss seltener zum Zahnarzt. Und, und, und.

Erarbeitet motivierende Gedanken.

Glaube nicht alles, was du denkst! Das ist so ein toller, so ein guter Rat! Unsere Gedanken beeinflussen unsere Gefühle, unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. ... (weiterlesen)

Gedanken sind unglaublich mächtig. Leider auch die negativen: Die, die uns runter ziehen, uns demotivieren, Angst machen oder uns an uns selbst zweifeln lassen.

Drum ist es wichtig, zu prüfen, ob auch dein Kind bspw. bei den Hausaufgaben Gedanken hat, die ihm die Freude am Lernen rauben und es ihm schwer machen, sich zu konzentrieren.

Das könnten Gedanken sein wie: "Das kann ich doch eh nicht! Und ich werd´s auch nie lernen.", "Ich mach alles falsch. Ich bin so dumm.", "Wozu soll ich das überhaupt machen? Das ist doch sowas von unnötig!" oder "Alle anderen sind sowieso besser als ich. Wozu soll ich mich da überhaupt anstrengen?".

Vielleicht hat dein Kind den ein oder anderen Gedanken ja sogar schon so oder so ähnlich ausgesprochen. Zeige Verständnis. Erinnere dich daran, dass auch du solche Gefühle kennst. Auch du warst sicher schon als Kind, Jugendlicher oder Erwachsener in Situationen, in denen du aufgeben wolltest. Erkläre deinem Kind, dass es mit diesen Gedanken nicht alleine ist. Es geht vielen Kindern immer wieder so. Und auch vielen Erwachsenen. Das ist normal. Aber es gibt eine gute Nachricht, einen Ausweg: Dein Kind kann etwas gegen diese "Lustfresser" tun!

Versuche, mit deinen Kind herauszufinden, welche guten Gedanken es dagegenhalten könnte. Wann war dein Kind schonmal in einer schwierigen Situation und hat nicht aufgegeben? Sich durchgebissen, Ausdauer bewiesen, war nachsichtig mit sich und seinen Fehlern? Letzte Woche beim Lernen des Gedichtes über das Maiglöckchen? Im Fußballtraining? Im Tanzunterricht? Beim Bauen des komplexen Lego-Baumhauses?

Solche guten Gedanken könnten sein:

"Ach, ich versuche es einfach nochmal." oder "Ha! Es gibt doch extra Radiergummis. Wenn ich einen Fehler mache, ist er schnell korrigiert." oder "Als ich in der 1. Klasse war, habe ich das auch gedacht. Dabei fühlen sich diese Aufgaben jetzt pipileicht an. Ich darf mir einfach etwas Zeit geben." oder "Es wäre ja komisch, wenn ich keine Fehler machen würde - wir sind ja alle auf der Schule, damit wir lernen. Nicht, weil wir alles schon können. Fehler sind also voll normal und OK." oder "Das wäre doch gelacht, wenn ich das nicht schaffe. Ich habe schon ganz Anderes hingekriegt." oder "Jetzt mach ich mal langsam. Eines nach dem anderen. Dann finde ich die Lösung viel leichter, als wenn ich hetzte." oder "Na und? Dann lese ich halt nochmal im Buch nach, wie es geht. Dafür ist die Zeit da."

Gut ist es, wenn du diese beruhigenden Mutmach-Gedanken nicht vorgibst. Im Idealfall formuliert dein Kind sie selbst. Aber bei einer (nach einigen Tagen Bedenkzeit) wiederholten "weiß nicht"-Antwort kannst du ja mal von deinen Mutmach-Gedanken erzählen. Vielleicht lässt sich dein Kind ja inspirieren.

Lass dein Kind diese Gedanken aufschreiben. Oder lass es ein Mutmach-Plakat gestalten. Und hängt dann diesen Zettel über den Schreibtisch oder ins Mäppchen. So fällt der Blick deines Kindes immer wieder drauf. So fällt es deinem Kind bestimmt leichter, den Lustfressern ein lautes "Stopp!" entgegenzurufen. Und stattdessen seine Mutmacher zu mobilisieren.

Definiert lernfreie Zeiten.

Kennst du das? Du solltest/wolltest am Abend eigentlich bügeln, den Schuppen aufräumen, endlich mal den Kellerschrank ausmisten. Eigentlich. Aber eigentlich hast du keine Lust. Und du scrollst dich daher durch Facebook, schaust eine Serie oder suchst dir eine andere, eigentlich nicht so wichtige Aufgabe. ...(weiterlesen)

Dabei plagt dich im Hintergrund doch leise das schlechte Gewissen und wenn du ins Bett gehst, fühlst du dich irgendwie unzufrieden. Durch die tadelnde Stimme im Hinterkopf konntest du weder deine gewählte Beschäftigung genießen, noch warst du im Hinblick auf deine To-Dos produktiv.

Aber Freizeit ist so wichtig! Zeit, in der man in Ruhe Insta-Storys durchschaut, sich auf YouTube inspirieren lässt, Natur genießt, ein gutes Buch liest, eine heiße Wanne genießt oder an seinem Modellflugzeug schraubt. Zeit frei von To-Dos. In denen auch im Kopf kein Platz für "müsste/sollte" ist!

Dann ist man zu To-Do-Zeiten auch wieder voller Kraft und kann auch weniger interessante Aufgaben schwungvoller angehen.

Für dein Kind sind solche Zeiten auch wichtig! Zeit, in der keine Mama fragt: "Willst du nicht mal wieder was lesen?" oder in der Papa anbietet "Ich könnte dich doch nochmal abfragen?". Zeiten ohne Muss oder Sollte. Zeiten in denen dein Kind alle Lernthemen ganz ohne schlechtes Gewissen oder Kopfschütteln von Seiten der Eltern links liegen lassen kann.

Klar, du achtest auch jetzt schon darauf, dass dein Kind genügend Zeit zum Spielen hat. Aber diese Zeiten ergeben sich oft ohne Absprache aus dem Alltag. Und werden hin und wieder doch mal für "müsste/sollte"-Themen genutzt. Weil es aus deiner Sicht grade zeitlich günstig ist. Manchmal kann das zu Diskussionen führen: "Och nö, nicht jetzt, Papa." oder "Ach, warum denn, ich habe doch schon gestern gelernt. Ich möchte jetzt lieber Harry Potter hören.".

Wenn man allerdings feste lernfreie Zeiten definiert, kann das gut tun. Wenn dein Kind gerade kein Gerne-Lerner ist, freut es sich auf diese besprochene Zeit und wird diese richtig genießen. Und auftanken. Und dann zu definierten Lernzeiten eher bereit sein, seine Aufgaben in Angriff zu nehmen. So spart man sich ein paar Diskussionen und schafft Klarheit - auf beiden Seiten. Probier´s aus.

Lass dein Kind lieber 4x kurz als 1x lang lernen.

Studien zeigen, dass es sinnvoller ist, mehrmals eine kürzere Zeit zu lernen als seltener lang. Denn zum einen nimmt die Konzentrationsfähigkeit nach einer gewissen Zeitspanne ab. Bei jedem. Bei Kindern relativ schnell. ... (weiterlesen)

So tun Grundschulkindern in der Regel schon nach 15-20 Minuten kleine Pausen gut. Der Kopf braucht eine Erholungsphase. Der Körper Bewegung. Erst dann ist dein Kind wieder richtig einsatzbereit.

Und auch auf einen längeren Zeitraum bezogen ist es gut, immer wieder kleine Wiederholungen einzubauen. Sinnvoller, als nur ein Mal lange zu lernen. Also lieber 5x pro Woche 10 Minuten das 1x1 üben als 1x in der Woche 1 Stunde lang. Wissen muss sich setzen können. Und aufgefrischt werden. So wird es am besten langfristig im Gedächtnis gespeichert.

Die kürzeren Lernfenster haben aber auch andere Vorteile: Sie lassen sich häufig leichter in den Alltag integrieren. Und dein Kind wird vermutlich eher sein OK zu 5 Diktatsätzen geben als zu 40. Und in kleineren Zeitfenstern setzt man sich meist automatisch kleinere Zwischenschritt-Ziele. Die eher erreicht werden als große. So hat dein Kind häufiger Erfolgserlebnisse, die wiederum motivieren.

Überlegt also, wo dein Kind größere Lernpakete in angenehme, kindgerechte Häppchen aufteilen kann.

Feiert das Vorwärtskommen.

Kennst du das gute Gefühl, ein Häkchen hinter eine erledigte Aufgabe auf eine To-Do-Liste zu setzen? Erledigt! Yes! Gönne auch deinem Kind dieses kleine Hochgefühl und setzt ein deutliches Zeichen, wenn dein Kind eine Aufgabe geschafft hat.
...(weiterlesen)

Dabei ist ein Häkchen das Mindeste (-und ist wichtig für den Überblick im Hausaufgabenheft oder auf dem Lernplan.)

Noch mehr Spaß macht es mit etwas mehr Dramatik oder Action. Hier ein paar Ideen:

  • Bspw. wenn dein Kind seine (Haus-)Aufgaben zuvor einzeln auf kleine Zettel schreibt. Und nach jeder erledigten Aufgabe darf es einen Zettel verbrennen.

  • Oder dein Kind darf immer einen Aufgabenzettel zerknüllen und von Weitem in den Müll werfen.

  • Oder es nutzt größeres Papier (altes Schmierpapier?) und bastelt einen kleinen Papierflieger daraus und wirft ihn so weit es kann.

  • Vielleicht faltet es auch ein Schiffchen und lässt es im Waschbecken schwimmen.

  • Oder es darf den Zettel in winzige Schnipsel zerreißen und als Konfetti über dich (oder sich?) regnen lassen.

  • Vielleicht erfindet ihr auch ein besonderes High-Five-Zeichen mit verschiedenen Abklatsch-Abfolgen (ähnlich diesen hier).

  • Oder ihr tanzt einen kleinen Geschafft-Tanz.

  • Die Aufgaben könnten auch als Liste untereinander geschrieben werden. Und nach und nach wird diese Liste immer kürzer, weil dein Kind immer eine abschneiden kann. So sieht es auch schnell, was noch vor einem liegt. Und die Entscheidung, was als nächstes erledigt werden muss (damit es vom Schneiden her passt), wird auch abgenommen.

  • Dein Kind könnte die Aufgaben auch mit Kreidemarker ans Fenster schreiben und nach und nach wegwischen.

  • Du könntest deinem Kind die einzelnen Aufgaben auch als Stationen entlang einer Straße auf ein Blatt malen. Dein Kind fährt dann diese Straße mit einem Spielzeugauto ab. Oder reitet mit seiner Pferdefigur die Strecke entlang.

  • Die einzelnen Aufgaben könnten auch Stockwerke eines aufgemalten Hochhauses sein. Und dein Kind erklimmt mit einer Legofigur nach und nach das Hochhaus.

  • Oder lass dir "Mathe 1", "lesen" und "Bienenblatt" mit Kajal auf den Arm schreiben. Und immer, wenn eine Aufgabe erledigt ist, darf dein Kind sie entfernen. Und du bedankst dich überschwänglich für das Entfernen des Tattoos.

  • Du könntest deinem Kind auch eine nette Botschaft schreiben und einzelne Begriffe mit Washitape oder Malerkreppband überkleben. Auf die Klebestreifen schreibst du dann die einzelnen Aufgaben wie "Mathe S. 3", "Mathe AB" und "Deutsch Aufg. 5". Nach einer erledigten Aufgabe darf dein Kind den entsprechenden Streifen abziehen. Das Ganze geht natürlich auch mit einem kleinen (Ausmal-)Bild, bei dem du einzelne Bereiche abklebst.

Was fällt euch noch ein?

Tipp: Wenn die eine Idee übrigens nicht mehr zieht, schlage einfach eine andere vor oder überrasche dein Kind mit einer neuen. Mit der Zeit verlieren solche Spielereien manchmal ihren Reiz. Vielleicht ist es aber im Moment auch gar nicht nötig, das Thema aufzupeppen und das Häkchen im Hausaufgabenheft reicht deinem Kind.

Hinterfrage Über- und Unterforderung.

Wenn ein Kind in der Schule trotz vielfacher Bemühungen anhaltend Schwierigkeiten hat, sich auffällig verhält, schlechte Noten mit nach Hause bringt oder dauerhaft auffällige Fehler macht, kann das verschiedene Ursachen haben. ... (weiterlesen)

In aller Regel wird man zunächst im Bereich der Überforderung suchen.

Man vermutet, dass das schulische Umfeld und die dortigen Gegebenheiten dem Kind etwas abverlangen, was es so nicht leisten kann, da ihm etwas "fehlt".

Das kann recht simple Gründe wie einen nicht erkannten Ohrenschmalzpfropf haben. Das Kind hört schlechter, versteht die Erklärungen der Lehrerin nicht, kann dem Unterricht nicht mehr gut folgen und ist aufgrund seiner entstandenen Wissenslücken bei den Aufgaben überfordert.

Vielleicht hat das Kind aber auch eine Konzentrationsschwäche, AD(H)S, LRS oder Dyskalkulie, psychische Probleme, eine Wahrnehmungsstörung, oder, oder. Hier lassen sich die Probleme nicht ganz so einfach angehen wie im vorigen Fall.

Sollest du bei deinem Kind einen entsprechenden Verdacht haben, suche einen Spezialisten auf. Bspw. einen Kinder- und Jugendpsychotherapeuten. Bei einem speziellen Verdacht idealerweise einen Experten in Sachen AD(H)S, LRS, Wahrnehmungsstörungen, Depression, Traumata bei Kindern, etc..

Dabei geht es nicht darum, dein Kind einfach in eine Schublade zu stecken. Es geht darum, wertvolle Hinweise darauf zu bekommen, wie alle Beteiligten deinem Kind bestmöglich helfen können, ein glückliches Leben zu führen. Auch in der Schule. Und an der ein oder anderen Stelle hilft da eine Diagnose. Sie sagt dir, in welchem Erfahrungsschatz du vermutlich am schnellsten eine passende Strategie für dein Kind finden wirst.

Oft kannst du dich auch bei speziellen Verbänden und landesweiten Netzwerken nach gängigen Tipps, Adressen und Beratungsstellen erkundigen, z.B. hier:

Bundesverband Legasthenie & Dyskalkulie

Infoportal ADHS

Hier findest du eine Liste von Therapeuten, die Kinder und Jugendliche beraten und behandeln. Aber auch dein Kinderarzt oder deine Krankenkasse können dir Ansprechpartner nennen.

Wichtig zum Thema AD(H)S:
Es passiert leider doch immer wieder, dass die aktuell so bekannte Diagnose AD(H)S fälschlicherweise vergeben wird. Manchmal ist ein Kind aus anderen Gründen überfordert und entwickelt bspw. impulsive Züge, wird zappelig und deutlich unaufmerksamer. Außerdem gibt es eine Reihe an körperlichen und psychischen Störungen, bei denen Kinder AD(H)S-ähnliche Symptome zeigen (können). So bspw. Epilepsie, Depression oder Angststörungen. Auch manche Medikamente können ähnliche Symptome auslösen. Und auch Hochbegabung wird - wenn nicht richtig erkannt - am häufigsten als AD(H)S eingestuft. In dem Fall würde also eher eine Unterforderung am Beginn der Schulschwierigkeiten stehen!

Suche deshalb unbedingt einen Experten auf, der sich auf das Thema AD(H)S bei Kindern spezialisiert hat oder hole dir mehrere Meinungen ein. Es ist nämlich in manchen Fällen gar nicht so leicht, die richtige Diagnose zu stellen, wenn man nicht tief in den Materie drinsteckt.

Dieser Tipp gilt natürlich grundsätzlich immer dann, wenn dir dein Bauchgefühl dazu rät, nochmal jemand anderen zu fragen. Du kennst dein Kind am besten, informiere dich also gründlich und vertraue auf deine Intuition!

Versuche, die Ursache von Fehlern zu finden.

Wenn dein Kind beim Rechnen über die 10 auch nach langer Zeit noch überraschende Fehler macht, kann das mehrere Ursachen haben. Und je nachdem, wo der Hund begraben liegt, sind unterschiedliche Lösungsstrategien angebracht.... (weiterlesen)

Handelt es sich um Flüchtigkeitsfehler oder hat dein Kind eine wichtige Rechenregel nicht verstanden? Hat es Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsschwierigkeiten? Gibt es andere Gründe?

  • Sprich mit deinem Kind über seine Fehler und frage es, was ihm schwer fällt.

  • Frage dein Kind, woran es liegen könnte, dass es diesen oder jenen Fehler gemacht hat.

  • Beobachte genau, ob es Schwankungen in der Leistung gibt. Hängen die Probleme vielleicht mit einem Lehrerwechsel, Spannungen daheim oder Krankheitsphasen zusammen?

  • Treten die Fehler eher während des Unterrichts, bei angekündigten oder unangekündigten Tests oder bei den Hausaufgaben auf? Woran könnte das liegen?

  • Prüfe, ob ähnliche Schwierigkeiten in anderen Fächern oder auch im Alltag auftreten.

Und lass dich beraten! Sprich mit einem Experten und hole dir eine oder mehrere Einschätzungen von außen um klarer zu sehen. Sprich mit der Lehrkraft deines Kindes, mach dir über eine Zeitlang Notizen zu deinen Beobachtungen und Notizen und frage beim Experten nach. Lerncoaches, Berater*ìnnen in Erziehungsstellen, Schulpsycholog*innen und Therapeuten können dir weiterhelfen.

Überrasche dein Kind mit Abwechslung.

Das menschliche Gehirn mag alles, was überraschend, neu oder emotional ist.
Also, mögen im Sinne von: Da geht unsere Aufmerksamkeit hin, das wird gut gelernt.
... (weiterlesen)

Nutze hin und wieder den Überraschungseffekt, um das Lernen für dein Kind noch interessanter und leichter zu machen. Selbst, wenn Mathe dadurch immernoch Mathe bleibt - wenn dein Kind mit (erfreulichen!) unerwarteten Dingen konfrontiert wird, steigert das die Aufmerksamkeit. Probiere doch mal eine dieser Vorschläge:

Führe es also spontan hinaus auf die Terrasse, damit es heute draußen im Sonnenschein seine Hausaufgaben machen kann.

  • Verlege die gemeinsame Vorlesestunde auf die Picknickdecke im Park.

  • Zeichne vor Schulschluss mit Kreide ein kleines Rätsel auf den Hof, das dein Kind beim Heimkommen lösen darf.

  • Lege ihm eine mathematisch-verschlüsselte liebevolle Botschaft auf´s Kopfkissen.

  • Sprich auf einmal nur noch im Dialekt oder in Reimen, wenn du seine Fragen beantwortest.

  • Stelle deinem Kind einen warmen Kinderpunsch auf den Schreibtisch, wenn es seine Hausaufgaben beginnt.

  • Setz dich zu deinem Kind dazu und bastle selbst auch ein Lernposter.

  • Wenn dein Kind dich bittet, mit dir Lerninhalte zu wiederholen, binde dir 2 Pippi-Langstrumpf-Zöpfe, werde gespielt wieder ganz jung und spiele die Schülerin, der dein Kind alles erklären darf.

  • Überrasche es mit einem Ausflug zu einer Apfelplantage, um mehr über diese Frucht zu erfahren.

  • Leihe ihm ein neues Buch zum Thema "mein Körper" aus.

  • Zeige ihm außerhalb der üblichen Fernsehzeiten einen lehrreichen Kinderfilm.

  • Lege beim Lernen für die anstehende Prüfung das Deutschheft beiseite und sage: "Heute lernen wir die Silbenschwünge mal ganz anders (und schlage eine der vielen Möglichkeiten aus der entsprechenden Rubrik vor).

  • Oder, oder,...

Klar, die Überraschung sollte etwas mit dem Lernthema zu tun haben und nicht vom eigentlichen Fokus ablenken. Ein neues Legoset auf dem Schreibtisch wäre also bspw. nicht förderlich. ;-) Und überraschen bleibt etwas nur dann, wenn es nicht allzu oft vorkommt. Dosiere also vorsichtig. Frei nach dem Motto: Ausnahmen bestätigen dir Regel. Viel Spaß!

Hinterfrage deine eigenen Sorgen.

Viele Eltern sorgen sich um die nahe oder ferne Zukunft ihres Kindes, wenn es aus ihrer Sicht schulische Schwierigkeiten gibt. Das ist nur allzu verständlich. Wir wollen ja alle nur das Beste für unser Kind! ... (weiterlesen)

Wir sehen es nicht gerne enttäuscht oder traurig und möchten ihm schlechte Noten ersparen. Wir möchten sichergehen, dass es eine gute Grundlage hat, wenn es um die Entscheidung für eine weiterführende Schule geht. Und weit in die Zukunft geblickt: Es ist uns wichtig, dass unserem Kind auch nach der Schule alle beruflichen Türen offen stehen. Sodass unser Kind auch beruflich später den Weg gehen kann, der es glücklich macht. Arbeitsplatzsicherheit und ein nettes Gehalt wären auch toll.

Das Blöde ist: Auch, wenn wir diese Sorgen vor unserem Kind nicht aussprechen: Sie prägen unser Verhalten, unsere (unbewusste) Gestik und Mimik, unsere Formulierungen. Und so werden diese Sorgen für unser Kind spürbar - und erzeugen Druck.

Lass nicht zu, dass deine Sorgen zwischen dir und deinem Kind stehen.

Angst ist ein schlechter Ratgeber. Der Spruch ist dir sicherlich geläufig. Wenn du dich um dein Kind sorgst, versuche, den Ursachen auf den Grund zu gehen.

Sprich mit deinem Kumpel oder deiner Partnerin, mit anderen Eltern, der Lehrkraft oder der Schulpsychologin, mit einem Berater, einem Coach oder einer Therapeutin.

  • Welche Sorge hast du ganz konkret?

  • Was befürchtest du? Für dein Kind? Was denkst du, wird passieren, wenn sich nichts ändert - heute, morgen, in 3 Monaten, einem Jahr, in 10 Jahren?

  • Wie kommt es zu den Sorgen? Spiegeln sie deine Werte wieder? Oder wurzeln sie in Glaubenssätzen à la "Wer gute Noten hat, ist letztendlich erfolgreicher und glücklicher im Leben." oder "Ohne Fleiß kein Preis."? Woher kommen diese Glaubenssätze?

  • Haben deine Sorgen ihren Ursprung in eigenen negativen Erfahrungen?

  • Oder in Geschichten, die du gehört hast?

  • Haben dich Kommentare deines Vaters oder deiner Schwiegermutter verunsichert?

  • Sind deine Sorgen realistisch oder äußerst unwahrscheinlich?

  • Was wäre der worst case?

Und um den Blickwinkel zu ändern: Versuche weniger einzelne an Horrorgeschichten zu denken. Konzentriere dich viel mehrdarauf, dass die allermeisten Kinde mit einigen Aufs und Abs gut durch die Schulzeit kommen. Wie viele Menschen kennst du, die in Mathe Schwierigkeiten hatten oder in Aufsätzen selten gute Noten erhalten haben und die heute glückliche Erwachsene sind?

Wenn du es schaffst, deinen Sorgen auf den Grund zu gehen, lösen sie sich häufig in Luft auf. Oder werden abgemildert. In jedem Fall wirst du entspannter mit deinem Kind und dem Thema Lernen umgehen. Und das wirkt sich nicht positiv nur auf dein Wohlbefinden aus. Es fördert auch die liebevolle Beziehung zu deinem Kind.

Lass dich beraten.

Du hast schon Vieles mit deinem Kind ausprobiert, siehst aber dennoch immer noch keine Besserung? Manchmal ist es so, dass man selbst den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht- dann lass dich beraten! ... (weiterlesen)

Oft hilft ein Blick von außen, um den Knoten zu finden und platzen zu lassen. Sprich also gerne mit der Lehrkraft deines Kindes. Tausch dich mit anderen Eltern aus. Oder kontaktiere einen Kinder- und Jugendcoach, einen Lerntherapeuten oder eine der vielen kostenlosen (Erziehungs-/Familien-)Beratungsstellen.

Oder hast du das dringende Gefühl, dein Kind könnte an einem tieferliegenden Problem leiden? Bspw. an (Cyber-)Mobbing, einer Lese-Rechtschreibschwäche oder einer Aufmerksamkeitsstörung? Oder gibt es bei euch familiäre Probleme wie Beziehungsstress zwischen den Eltern, Streit mit den Schwiegereltern oder finanzielle Sorgen? Die sich vielleicht trotz deiner Bemühungen, sie von deinem Kind fernzuhalten, negativ auswirken?
Auf zum Experten! Ein Therapeut kann dir eine fundierte Einschätzung und hilfreiche Tipps geben!

Übrigens: Auch eine Hochbegabung kann im Schulalltag zu Verhaltensauffälligkeiten, Motivationstiefs und am langen Ende zu schlechten Noten führen. Und sie wird leider erstaunlich häufig fälschlicherweise als AD(H)S eingestuft! Nicht nur von Laien, auch von Lehrkräften oder Kinderärzt*innen! Man muss sich nämlich schon sehr genau mit den Erscheinungsbildern und den teils feinen aber grundlegenden Unterschieden auskennen.
Also: Ab zum Experten - bspw. zu einem
dieser Kolleg*innen.